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Stahl im All – Acht Fakten rund um Raketen, Weltraumschrott und Innovation

Veröffentlicht am 20. Juli 2021

4 Minuten lesen

Wollten Sie als Kind auch nach den Sternen greifen?
In vielen Grundschulklassen gehört “Astronaut” zu den beliebtesten Berufswünschen. Doch der Weg dahin ist schwer umzusetzen, nur die wenigsten finden in die Luft- und Raumfahrt. Wenn Sie sich auf dem späteren Lebensweg doch für eine Karriere in der Stahlindustrie entschieden haben, ist das der richtige Artikel für Sie. Wir machen uns auf die Suche nach Stahl in der Raumfahrt, Schrott im All und der großen Aufräumaktion im Orbit.

Inhaltsverzeichnis

Fakt 1: Stahl nur für Schlüsselteile in der Raumfahrt

Fakt 2: SpaceX baut Ausnahme-Stahlrakete “Super Heavy” 

Fakt 3: Stahl-Iglu sorgt für mehr Gemütlichkeit für Astronauten

Fakt 4: Weltraumschrott auf der Erde: Wiederverwertet, wertvoll und gefährlich

Fakt 5: 28.000 Trümmerteile werden ständig beobachtet 

Fakt 6: Gesamtgewicht aller Objekte im Orbit: 9.200 Tonnen

Fakt 7: Das Kessler-Syndrom: Bemannte Raumfahrt hat ein Ablaufdatum

Fakt 8: Schrottbeseitigung im Orbit mit Netzen und Harpunen 

Fakt 1: Stahl nur für Schlüsselteile in der Raumfahrt

Gewichtsbedingt spielt Stahl nur noch an Schlüsselteilen in der Luft- und Raumfahrt eine Rolle. Oft ist er einfach zu schwer. Bei besonders anspruchsvolle Anwendungen wird aber wegen der spezifischen Werkstoffeigenschaften noch auf Stahl gesetzt. Zum Beispiel bei Trägerraketen oder Satelliten.

Fakt 2: SpaceX baut Ausnahme-Stahlrakete “Super Heavy” 

SpaceX baut in Florida an einer Rakete, dessen Bauweise sich auf “kontraintuitive Weise” von anderen Arten von Raketen unterscheiden soll. Die Trägerrakete des Raumschiffs “Starship” heißt “Super Heavy” – beide werden mit Stahltanks statt mit Aluminium oder Kohlefasermaterialien ausgestattet. Die Ballontanks funktionieren wie Cola-Dosen: Durch die hohe Zugfestigkeit bestimmter Stahllegierungen können dünne Treibstofftanks gebaut werden, die durch den hohen Innendruck an Stabilität gewinnen. Starship soll Menschen einmal zum Mond bringen. Enttäuschend für Firmenchef Elon Musk: Bis jetzt endete aber auch der dritte Testflug im Frühjahr 2021 mit einer Explosion – diesmal aber erst nach der Landung.

Fakt 3: Stahl-Iglu sorgt für mehr Gemütlichkeit für Astronauten

Viele Raumschiffe in Science-Fiction-Filmen bieten großartigen Komfort und großzügige Panoramafenster mit freiem Blick auf Sterne und Planeten. Die Realität sieht oft anders aus. Ein italienisches Unternehmen möchte das jetzt ändern: Mehr Design und Komfort für Raumfahrer! Für die ISS ist ein Iglu aus Stahl und Glas geplant. Es soll freien Blick ins All und auf einige Außenwände der ISS ermöglichen zudem soll es für etwas Gemütlichkeit sorgen. Auf den Ausblick sind wir gespannt!

Fakt 4: Weltraumschrott auf der Erde: Wiederverwertet, wertvoll und gefährlich

Wenn Sie schon immer mal etwas aus dem Weltraum besitzen wollten: Wie wäre es mit einer Uhr oder Schmuck aus Weltraumschrott?

Immer wieder mal regnet es Hightech-Trümmer und Weltraumschrott auf der Erde. Besonders häufig beispielsweise in der dünn besiedelten russischen Taiga in der Region Mesenki am Weißen Meer. Die Menschen dort freuen sich über den wertvollen Niederschlag, der hier vom Himmel fällt. Sie leben unweit des lang geheim gehaltenen Weltraumbahnhofs Plesszek. Trümmerteile aus Stahl, Aluminium und anderen hochwertigen Metallen nutzen Sie für die Herstellung von Alltagsgegenständen, weil das Material so widerstandsfähig ist: Schaufel, Sensen, Heizkessel, Schlitten oder auch Boote. Hin und wieder sind auch Gold und Titan dabei, der Handel damit ist verboten aber auf dem Schwarzmarkt gibt es gute Preise. Doch an einigen Bauteilen haftet eine unsichtbare Gefahr: der Raketentreibstoff Dimethylhydrazin gilt als hochgiftig und steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Forscher untersuchen derzeit, wie stark die Reste des Treibstoffs die Böden der Umgebung schon verseucht haben und ob Krebserkrankungen ansteigen.

Fakt 5: 28.000 Trümmerteile werden ständig beobachtet 

Seit Beginn der Raumfahrt gab es 5.450 Raketenstarts. 8.950 Satelliten wurden so in die Erdumlaufbahn gebracht. 6.250 dieser Satelliten befinden sich immer noch in der Erdumlaufbahn, davon werden aber 2.350 nicht mehr genutzt. Zu ungenutzten Satelliten kommen vor allem Triebwerke von Raketen die abgeworfen werden, sobald eine Rakete im All angekommen ist. Diese Trümmerteile sind eine ständige Gefahr für Kollisionen und Beschädigungen. Weltweite Weltraumüberwachungsnetzwerke haben Sie deshalb immer im Blick.

Fakt 6: Gesamtgewicht aller Objekte im Orbit: 9.200 Tonnen

Würde man 9.200 Tonnen Weltraumschrott aufeinanderstapeln, hätte man einen Turm so schwer wie der Eiffelturm. Dabei sind die Einzelteile oft nicht größer als eine Münze: Etwa 34.000 Objekte sind größer als zehn Zentimeter, 900.000 sind zwischen einem und zehn Zentimeter groß und 100.000 Millionen Teilchen kleiner als einen Zentimeter. Weltraumtrümmer erreichen eine Geschwindigkeit bis zu 30.0000km/h.

Fakt 7: Das Kessler-Syndrom: Bemannte Raumfahrt hat ein Ablaufdatum

Das Kessler-Syndrom ist keine Krankheit, aber trotzdem gefährlich. Die Theorie des Astronomen und NASA-Mitarbeiters Donald J. Kessler beruht auf folgender Theorie: Die Trümmerteile im Orbit werden sich kaskadenartig vervielfältigen, da jede Kollision neue Trümmer verursacht und damit Kollisionen wahrscheinlicher macht. Die meisten Kollisionen finden statt, wenn kleine Objekte auf große Objekte treffen. Studien schätzen, die Rate verdoppelt sich alle fünf Jahre. In 100 Jahren wäre bemannte Raumfahrt aufgrund der Gefahren nahezu unmöglich. Aber auch auf der Erde hat das Auswirkungen: Schäden an Satelliten haben Einfluss auf die globale Telekommunikation, Wettervorhersagen und alle GPS-Dienste. Empfehlenswerter Film zum Thema: Gravity (2013). 

Fakt 8: Schrottbeseitigung im Orbit mit Netzen und Harpunen 

Aufräumen macht keinen Spaß, muss aber sein. Die europäische Weltraumkommission ESA sieht dringenden Handlungsbedarf. Dem Fortschreiten des Kessler-Syndroms soll mithilfe der Mission “Clean Space” Einhalt geboten werden. Dazu gehören sowohl die Umkehr zu nachhaltigerer Raumfahrt, als auch das Einsammeln von Trümmern, ausgebrannten Raketenoberstufen, ausrangierten Satelliten und verlorenem Werkzeug. Getestet werden Systeme mit Netzen und Harpunen, aber auch Plasmastrahlen sind im Einsatz. Ein niederländischer Künstler möchte Weltraummüll zu Sternschnuppen machen. Mit Netzen soll der Schrott gesammelt werden und kontrolliert durch den Eintritt in die Erdatmosphäre verbrannt werden. Vielleicht eine gute Alternative für Feuerwerke?

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